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"The End of the seventh Sun", Benjamin Hugl und Andreas Woller, 11.07. 2014 - 25. 07.2015, AkademieGalerie der Akademie der bildenden Künste München.

 

 

„Sein Schatten lag über den Felsen, als er sich beugte, in endlicher Länge. Warum nicht endlos bis zum fernsten Stern? Dunkel wesen sie dort hinter der Helle, Finsternis leuchtend im Licht, Delta Cassiopeiae, Welten. Ich bin´s, der da sitzt mit der Eschenrute des Auguren, in geborgten Sandalen, ungesehen bei Tage an bleifahler See, hinwandernd in violetter Nacht unter der Herrschaft unheimlicher Gestirne.“

James Joyce, Ulysses

 

 

 

 

 

Benjamin Hugl und  Andreas Woller interpretieren die dominante Fensterfront der AkademieGalerie als Sichtseite eines monströsen naturkundlichen Schaukastens. Dargeboten wird das Modell einer Unheil versprechenden Gestirnskonstellation. So wird ein paradoxes Geschwisterpaar der Moderne zu einem wesentlichen Bezugspunkt der raumgreifenden Installation: die kühle Herrschaft der Naturwissenschaft und die unaufhaltsam wuchernde Esoterik.

Die endgültige Form der ortsbezogenen Arbeit wurde in einem intensiven Prozess in dem Ausstellungsraum selbst entwickelt. Kennzeichnend ist dabei die spannungsreiche Verschränkung verschiedener Formen von Zeichenhaftigkeit. So konfrontiert die Installation einen mancherorts täuschenden Illusionismus mit offen liegenden konstruktiven Elementen und spielt mit den Möglichkeiten der symbolischen Repräsentation.                 

 

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Ein paradoxes Geschwisterpaar der Moderne:

 

Die Zeichen der Zeit stehen auf Sturm, der Mond verhüllt sein Gesicht. Wo naturwissenschaftliche Deutungsansätze enttäuschen, springt die dunkle Leidenschaft der Esoterik in die Bresche. Aus einem monströsen naturkundlichen Schaustück gebiert sie eine Unheil versprechende Gestirnskonstellation, die Gegenwart zu deuten und die Zukunft zu künden.

 

Diaphane Ebene und Körper im Raum:

 

Kugelförmige Ausdehnungen bewohnen den in drei Dimensionen ausgestreckten unterirdischen Hohlraum. Im Geist des eilenden Passanten verblasst die dunkle Vorstellung einer zweidimensionalen Illumination.

 

Geologie der Katastrophe:

 

Eine zweite Haut aus blutroten Eruptionen und tiefschwarzen Abgründen tragen sie, zu täuschen den tastenden Sehstrahl.

 

Transmutation des Sichtbaren:

 

Form heiratet Materie und verknotet sich mit den Nervenbahnen des Unterleibs. Von neuem instantiiert sich das ästhetische Prinzip.

 

Analogien:

 

Wer fürchtet nicht die mesokosmische Spiegelung makrokosmischer Verlassenheit?

 

 

 

 

 

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